Sonntag, 2. März 2014

Tag 61 - Das gemusterte Neckholder-Oberteil

Das gemusterte Neckholder-Oberteil habe ich genau zwei Mal getragen: Einmal in einer H-&-M-Umkleide-Kabine und das zweite Mal auf einer 70er Jahre-Party. Letzteres ist in etwa zehn Jahre her. Dafür, dass ich es immer noch habe, gibt es einen guten Grund: Es sieht tatsächlich verdammt gut aus. Der Stoff glänzt schön, es macht irgendwie schlank und – ja: auch sexy.

Letzteres ist gleichzeitig der Grund für sein Dahinvegetieren im Kleiderschrank. Denn in meinem Leben gibt es nur sehr wenige Anlässe, auf denen man wirklich sexy zugegen sein darf. Oder sollte. Oder will. In den letzten zehn Jahren gab es offensichtlich: null. 

Das gemusterte Neckholder-Oberteil ist am Rücken sehr weit ausgeschnitten (was das Tragen eines BHs darunter unmöglich macht) und gleichzeitig unter den Armen luftig (was – in Ermangelung des BHs - den Einblick auf die Brüste ermöglicht). Man trägt also das Dekolleté nicht in der Mitte, sondern an der Seite, was – schöne Brüste vorausgesetzt – nicht zwangsläufig schlecht aussieht. Auf einem roten Teppich in Hollywood wäre so ein Seitendekolleté zum Beispiel ein durchaus akzeptables Outfit. Dort habe ich so einen freiliegenden Busenrand auch schon häufiger gesehen, das kann hübsch aussehen.

Das Problem ist, dass ich so selten über rote Teppiche laufe. Ich bin realistisch genug einzusehen, dass sich daran nichts mehr ändern wird. Das gemusterte Neckholder-Oberteil kann weg.

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